Wrath of Nature

Hier möchte ich ein kleines „Making-of“ meines Nano-Beckens der Heimtiermesse in Dresden 2014 vorstellen. Die Regeln der Teilnahme für diesen Live-Aquascaping-Wettbewerb kann man unter The Art of the Planted Aquarium 2014 Qualifying Ost finden.

Meine Bestellung nach der Anmeldung für das Qualifying Ost an die Sponsoren Dennerle und aquadeco Meyer sah folgendermaßen aus:

  • Drachensteine
  • Milchglasfolie
  • Bodengrund Naturweiß
  • Pflanzen:
    • 3x Pogostemon helferi (2 Töpfe blieben übrig)
    • 6x Hemianthus callitrichoides (1 Topf blieb übrig)
    • 4x Eleocharis acicularis
    • 3x Hedyotis salzmannii
    • 2x Cryptocoryne parva (1 Topf blieb übrig)
    • 3x Solenostoma tetragonum (wurde nicht genutzt)
    • 4x Cratoneuron filicinum

Zuerst galt es in der Halle in Dresden anzukommen und die mitgereisten Aquascaper zu begrüßen.

Nachdem dies geschah, wurde sich zuerst bei den zur Verfügung gestellten Materialien umgesehen, die in ausgesprochen hoher Anzahl vorhanden waren (besonders diese „Fingerwurzeln“).

Im Anschluss ging es an das eigene Becken. Da ich in der Nano-Kategorie teilnahm, handelte es sich um den Dennerle Scaper’s Tank mit den Maßen 40x32x28cm³ (~35 Liter). Gleichzeitig gab es den Scaper’s Flow als Filter und das Scaper’s Light als Lichtquelle dazu.

Es bot sich vor dem Einrichten an, die vorher ausgesuchte Rückwandfolie anzubringen, da im Nachgang angebrachte Folie mehr Fehler, wie zum Beispiel Blasenbildung, zulässt.

Dann war der Bodengrundaufbau an der Reihe. Da jedem Nano-Teilnehmer 10kg Kies zugesichert wurden und man damit haushalten musste, nutzte ich die allseits bekannten Styropor-Platten.

Es wurden zu Beginn ca. 7kg des 10kg ausgesuchten Kieses eingefüllt. Eine Dreiecksform sollte bereits mit dem Bodengrund vorgegeben werden.

Im Anschluss an den Bodengrund wurden die größten und eindrucksvollsten Steine (ich hatte mir ca. 6,5kg Drachensteine-Ohko ausgesucht) angeordnet. Sie erhalten die meiste Aufmerksamkeit des Betrachters.

Der Bodengrund, besonders im Hintergrund, wurde noch weiter aufgefüllt, damit die Dreiecksform erhalten blieb. Das Gesamtbild wurde um kleinere beistehende Steine ergänzt, die die Hauptsteine in ihrer Erscheinung unterstützen, aber nicht ablenken.

Dann wurde nochmals die Ausrichtung der Steine kontrolliert, damit ein harmonisches Gesamtbild erscheint. Ein abtrünniger Stein wurde hinzugefügt. Er unterstützt die Wirkung des schroffen, verwitternden Gesteins.

Als nächstes wurde die Bepflanzung vorbereitet. Dazu habe ich mit einem Drucksprüher die Steine und den Kies kräftig befeuchtet, damit die eingesetzten Pflanzen nicht sofort vertrocknen. Es wird schließlich trocken gepflanzt (d.h. vor dem Einfüllen des Wassers).

Die Bepflanzung habe ich vom Hinter- zum Vordergrund vorgenommen. Um die Dreiecksform auch in der Bepflanzung beizubehalten, habe ich hinten rechts mit der höchsten bestellten Pflanze, Eleocharis acicularis, begonnen und davor Hedyotis salzmannii gesetzt. Zerbrochene Schaschlik-Spieße helfen dabei, die Grenzen der Pflanzenarten einzuhalten, damit nicht eine Pflanzenart zu stark vertreten ist und die Harmonie gewahrt bleibt.

Zwischen den Pflanzenarten habe ich immer das Becken mit den Drucksprüher eingenebelt, damit die Pflanzen nicht austrocknen. Da die Eleocharis acicularis aufgrund ihrer schmalen Blätter rasch austrocknet, habe ich sie zusätzlich mit feuchtem Küchenpapier und klarer Folie abgedeckt. Der nächste Bepflanzungsschritt war das flächige Setzen von Hemianthus callitrichoides „Cuba“. Dazu habe ich die üppigen Pflanztöpfe in 4-5 Teile zerlegt und die einzelnen Stücke gesetzt. Wichtig dabei: Nicht zerschneiden! Das schafft unnatürliche Kanten, die nicht so einfach kaschiert werden können. Lieber leicht auseinander ziehen, was eine natürliche Form der Teilstücke schafft.

Moose (insbesondere Cratoneuron filicinum) wurden an den Übergängen von HC zu den Steinen gebracht, um einen farblichen Kontrast zu bilden und ein paar mehr Details im Gesamtbild zu fördern.

Der letzte Gestaltungsschritt war zum Einen das Hinzufügen von „Highlights“ in Form von Pflanzen (Cryptocoryne parva, Pogostemon helferi und weiteres HC) und zum Anderen das Verstreuen von kleineren Steinen. Für das Gesamtbild und die Detailansicht sind kleine abgeschlagene Steine wichtig. Dazu einfach ungenutzte Steine, die von der Farbe oder Struktur nicht in das Konzept passen, mit ein paar Hammerschlägen zerkleinern, kräftig mit Wasser auswaschen und hinzustreuen.

Im nächsten Schritt wird bereits das Wasser vorsichtig auf dem ausgelegten Küchenpapier eingelassen.

Danach wird die Technik angebracht und der Filter gestartet. Das Becken brauchte noch eine Nacht, damit die Pflanzen sich aufrichten und der Filter die Trübung des Einrichtens beseitigt. Die Bläschen im Aquarium verschwinden ebenfalls über Nacht.

Nach etwa einem Tag wurde das Wasser klar und die Blasen waren verschwunden. Das ist das finale Bild des Beckens. Jetzt fehlte nur noch die Bewertung der Jury.

Hier sind noch ein paar Detailaufnahmen.